Das zehntürmige Rathaus nebenan das bekannte Hotel Sonne Frankenberg

Stadtentwicklung

Aufwertung des grünen Frankenberger Herzens geplant

Das Integrierte Handlungskonzept ist seit 2015 eine der wichtigen Leitlinien in der Frankenberger Stadtentwicklung. Die Projekte daraus profitieren von attraktiven Förderquoten aus dem Städtebauförderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen, in das die Stadt Frankenberg mit dem Fördergebiet Alt- und Neustadt aufgenommen wurde.

Der Burgberg hat in Frankenberg eine besondere Stellung – geschichtlich wie auch geografisch. Er ist der Ort, an dem für die Stadt alles begann: Die Ursprünge Frankenbergs, Überreste der im Lauf der Jahrhunderte zur Stadt gewachsenen Burg, liegen hier im Berg. Heute stellt der Burgberg für Einwohnerinnen und Einwohner sowie Gäste einen innerstädtischen Ruheraum dar, der darüber auch immer wieder als Veranstaltungsort genutzt wird. Im Zuge der Bewerbung um die Hessische Landesgartenschau wurde die enorme Wichtigkeit des Burgbergs als Herz Frankenbergs nochmal deutlich. Der Ausgangspunkt der Stadtgründung sollte demnach wieder unangefochtener Bezugspunkt und identitätsstiftende Landmarke werden.

Allerdings hat das Plateau über die Jahre seinen Bezug zur Stadt und zum weiteren Umfeld weitgehend verloren. Wuchernde Vegetation hat Sichtachsen verschlungen, die Zugänglichkeit ist schlecht und es mangelt an Infrastruktur für diejenigen, die doch noch den Weg an diesen eigentlich wundervollen Ort finden. Insgesamt wird dieser Bereich der Frankenberger Innenstadt nicht entsprechend der zweifellos vorhandenen Potentiale genutzt.

Das soll sich jetzt ändern. Dafür hat die Stadt einen Planungsauftrag für Entwurfsplanungen an das Hamburger Büro Lichtenstein vergeben. „Der Burgberg soll in seiner Rolle als grüne Insel mitten in der Stadt gestärkt werden, das Plateau behält seinen ruhigen und zurückgezogenen Charakter“, erklärt Bürgermeister Rüdiger Heß das Vorhaben. Auch der ökologische Mehrwert soll mit der Umgestaltung noch erhöht werden, Lebensräume für Pflanzen- und Tierarten geschaffen und geschützt werden. „Der Burgberg soll als Naturraum mitten im historischen Stadtzentrum geschützt und die biologische Vielfalt erhalten werden“, so Heß.

Freigeräumte Sichtschneisen beispielsweise zum Kloster könnten den Burgberg neu erlebbar machen, modernisierte Wege, Mobiliar und Bepflanzungen zu einer Attraktivitätssteigerung führen. Musik- und Kulturveranstaltungen sollen auch weiterhin dort stattfinden, ohne damit Atmosphäre und Raumbild des Plateaus zu stören. Wegbegleitende Spielmöglichkeiten könnten dafür sorgen, dass auch Familien den Franken-Berg mehr für sich entdecken.

In Verbindung mit der Neugestaltung des Burgbergplateaus ist es von großer Bedeutung, auch die Zugänge zum Burgberg zu attraktivieren und neu zu gestalten. Durch eine bessere Begehbarkeit können die einzelnen Stadträume zusammenrücken. Ziel ist, die historischen Pfade und Wegebeziehungen vom Burgberg herab wieder in den Fokus zu rücken. Die Planungen sollen schon im Frühjahr 2024 beginnen. Je nach Ablauf und Dauer der Planungsphase könnte auch die Umsetzung noch 2024 starten.