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Klimaschutz

Das Klima ist essentiell für die Entfaltung der Natur und das Leben der Menschen und hat zu allen Zeiten die gesellschaftliche und wirtschaftliche Handlungsweise beeinflusst. Der vom Menschen durch CO2-Emission verursachte Klimawandel ist eine globale Herausforderung.

Zentrales Ziel der deutschen Klimapolitik ist die Minderung von Treibhausgasemissionen. Bis zum Jahr 2030 sollen die Emissionen um 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduziert werden. Maßnahmen dazu zielen auf den Ausbau erneuerbarer Energiequellen und den effizienten Einsatz von Energie. Der Schutz des Klimas geht uns alle an: Jede und jeder kann hierzu einen Beitrag leisten, denn Klimaschutz beginnt im Alltag. Jeder Verzicht auf CO2-Emissionen ist eine Investition in unsere Zukunft.

Die Stadt Frankenberg (Eder) hat mit dem integrierten Klimaschutzkonzept aus dem Jahr 2013 einen wichtigen Schritt in diese Richtung gemacht, um eine langfristige Strategie für den Klimaschutz vor Ort zu erarbeiten.

Integriertes Klimaschutzkonzept "Effizientes Frankenberg"

Förderkennzeichen: 03KS8248

Wege zur Klimaanpassung - Fließpfadkarten der Stadt Frankenberg (Eder)

Starkregenereignisse häufen sich durch den fortschreitenden Klimawandel. Häufig treten lokal begrenzte, heftige, sturzflutartige Niederschläge massiver Gewitterwolken auf, die innerhalb kürzester Zeit Regenmengen von mehr als 25 mm pro Stunde verursachen. Der heftige Niederschlag kann in diesen Fällen oftmals nicht schnell genug versickern oder über die Kanalisation abgeleitet werden und fließt oberflächig ab. In Hanglagen führt dieser oberflächige Abfluss vermehrt zu Bodenerosion. Die entstehenden Fließpfade können zu Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen führen. (Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)

Da eine lokale Vorhersage dieser Ereignisse kaum möglich ist, ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zur Schadensbegrenzung zu ergreifen. Eine erste Übersicht, welche Straßen, Plätze oder Gebäude potenziell gefährdet sind, bieten sogenannte Fließpfadkarten.

Fließpfadkarten - was ist das?

Das hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat im Auftrag der Stadt Frankenberg sogenannte Fließpfadkarten erstellt. Sie sind ein Instrument, um speziell bei Starkregenereignissen die Wege des abfließenden Wassers ein Stück weit vorherzusehen. Sie geben auf der Grundlage einer topografischen Kartenanalyse den jeweils tiefsten Geländepunkt an und zeigen in einer Auflösung von 1 m² potenzielle Fließwege, die das Niederschlagswasser bei Starkregen nehmen würde.

Die Fließpfade werden mit einem Puffer von 20 m erstellt, um die potentielle Gefährdung von Gebäuden oder anderer Infrastruktur sichtbar zu machen.  In die Erstellung der Fließpfadkarten fließen Hangneigung, Landnutzung und Gebäudeinformationen ein. Andere Parameter wie Durchlässe, Abwasserkanäle oder Gräben werden nicht berücksichtigt, weshalb sie sich eher für kleinere Ortschaften und Stadtteile im ländlichen Raum mit bewegter Topographie eignen.

Weitere Informationen können Sie der Webseite des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) entnehmen.

Was zeigen Fließpfadkarten?

Die Fließpfadkarten zeigen potenzielle Fließwege des Regenwassers sowie potenziell gefährdete Bereiche an. Je nach landwirtschaftlicher Nutzung, Hangneigung und Nähe zu einem Fließpfad, wird von einer höheren Gefährdung ausgegangen.

  • Die Fließwege sind durch dünne, dunkelblaue Linien gekennzeichnet. Entlang dieser Linien ist mit einer hellblauen Schraffierung ein sog. Puffer oder Gefährdungsbereich mit einem Durchmesser von 20 Meter dargestellt.
  • Gebäude innerhalb des Gefährdungsbereiches (5 m, 10 m oder 15 m Abstand zum Fließpfad), sind potenziell gefährdet und durch eine entsprechende Färbung der Grundrisse gekennzeichnet. Auch Straßen oder Plätze entlang des Gefährdungsbereiches sind potenziell gefährdet.
  • Grün- und Gartenflächen sind grün und Ackerflächen gelb, orange und rot gefärbt. Bei Grün- oder Gartenland wird durch den ständigen Bewuchs von einem geringeren Gefahrenrisiko ausgegangen. Bei ackerbaulicher Nutzung geht man von einem höheren Risiko aus, da der Boden insbesondere im Frühjahr unbedeckt oder mit jungen Pflanzen bewachsen sein kann. Dadurch ist die Fläche anfälliger für Erosion und Bodenabtrag. Die Pfeile auf den Flächen zeigen die Abflussrichtung des Wassers ab einer Hangneigung von 2 %.

Grenzen der Fließpfadkarten

Bei den Fließpfadkarten handelt es sich lediglich um eine topographische Geländeanalyse. Reale Überflutungstiefen können mit diesen Karten nicht dargestellt werden und erfordern weitere hydraulische Betrachtungen. Auch weitere kleingliedrige Geländestrukturen wie Mauern, Durchlässe, Gräben etc. werden bei der Erstellung nicht berücksichtigt. Fließpfadkarten können jedoch (soweit nicht schon bekannt) Hinweise geben, wo tiefergehende hydraulische Betrachtungen notwendig sind.

Da Starkregenereignisse meist lokal sehr begrenzt sind, werden die dargestellten Fließpfade nie alle gleichzeitig auftreten. Demnach handelt es sich bei den Fließpfadkarten um eine Potentialbetrachtung möglicher Fließpfade, die je nach Lage, Stärke und Dauer des Niederschlags auch unterschiedlich ausgeprägt vorkommen können (Quelle: HLNUG)