Freie Sicht auf die historische Klosteranlage

Am ehemaligen Kloster Sankt Georgenberg, mitten in Frankenberg, ist seit Monaten viel Bewegung. Im Innern wird das kreiseigene Museum im Kloster gerade umgebaut, aber auch im Innenhof und im direkten Umfeld der historischen Anlage kann man rege Bautätigkeit erkennen.
Der Abriss des Klosteranbaus aus den 1960er-Jahren hat Ende 2021 bereits die Sicht auf die schmucke Klosteranlage freigegeben. Derzeit wird der Klosterinnenhof neu strukturiert und angelegt. Im Innern entsteht ein Beeren-, Stauden- und Rosengarten, außerdem ein Lehrgarten mit Heilkräutern. Die Gartenelemente werden terrassenförmig angelegt und sind mit barrierefreien Wegen durchzogen. Ein Brunnenelement und Ruhebänke werden zukünftig zum Verweilen einladen. Besonders innovativ ist die eingebaute Bewässerungsanlage, die den Garten künftig automatisiert und direkt mit Grundwasser bewässern wird.
Anfang Juni 2023 soll dieser Bauabschnitt bereits fertiggestellt sein. Der hintere Teil des Innenhofs wird im Anschluss vom Landkreis als Eigentümer umgestaltet. Der Bereich wird dann zukünftig noch besser für Veranstaltungen genutzt werden können.
Damit der Innenhof nach dem Abriss des sogenannten Ostflügels seinen idyllischen Charakter wiedererhält, begrenzt eine massive Sandsteinmauer die Anlage in Richtung Uferstraße. Sie schließt fast nahtlos an das noch vorhandene historische Mauerstück an, das in diesem Zug auch restauriert wird. Optisch unterscheidet sich die neue Mauer mit den geschnittenen Sandsteinquadern bewusst von der alten. Die Kosten für die Gartenanlage belaufen sich auf rund 900.000 Euro. Die Stadt erhält dafür aus zwei Förderprogrammen bis zu 85 % erstattet.
Zwischen der Uferstraße und dem Kloster fließt, derzeit noch komplett unterirdisch in einem Betonkanal, der Eder-Zufluss Nemphe. Der Bachlauf wird in der zweiten Jahreshälfte 2023 wie im schon realisierten Ederuferpark freigelegt und renaturiert – mit einem großen auch ökologischen Mehrwert und einem sehr positiven kleinklimatischen Effekt. Der ganze Bereich vor der Mauer wird dazu abgesenkt.
Die Parkplätze, die sich dort aktuell noch befinden, werden komplett in den hinteren Teil des Klosterumfelds verlagert. Dafür wird die rund ein Hektar große Fläche rund um das Kloster entsiegelt. Wo früher die Garagen standen, wird zukünftig ein durchgrünter Parkplatz entstehen. Nach Pfingsten 2023 beginnen die Bauarbeiten in beiden Bereichen. Das Parken am Kloster wird dann bis Herbst vorübergehend nicht mehr möglich sein. Die Stadt empfiehlt die Wehrweide als nahen Ausweichparkplatz, der zudem kostenfrei ist. Bis Jahresende soll der ganze Bereich fertiggestellt sein.