Vom Sofa aus zum Standesamt
Frankenberg macht die ersten Verwaltungsdienstleistungen digital verfügbar

23. April 2020. Die Stadt Frankenberg (Eder) macht eine Reihe von Dienstleistungen digital verfügbar. Über die städtische Webseite kann eine wachsende Zahl an Dienstleistungen ab sofort online beantragt und auch direkt bezahlt werden. Dazu gehören aktuell Services im Pass- und Meldewesen wie auch das Anfordern von Urkunden vom Standesamt, also Geburtsurkunden, Eheurkunden, Sterbeurkunden, etc. Ein Servicekonto ist für die Nutzung der Dienste nicht nötig. Auf der Startseite der Stadt Frankenberg (Eder) finden Bürgerinnen und Bürger zunächst unter dem Reiter „Rathaus und Service“ den Link zur Übersicht der digital verfügbaren Dienstleistungen. HIER geht es direkt zu den Online-Services.
„Wir haben – neben der allgemeinen Verwaltungsarbeit – die Zeit der Schließung genutzt, um auch die Digitalisierung entscheidend voranzubringen“, gibt Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß bekannt. „Die ersten neu integrierten Dienstleistungen stehen Bürgerinnen und Bürgern bereits digital zur Verfügung. Kooperationspartner ist für die Stadt Frankenberg (Eder) hierbei das kommunale Gebietsrechenzentrum „ekom21„ in Kassel, das als Dienstleister die überwiegende Zahl der Hessischen Kommunen beim Einsatz von Fachverfahren Softwarelösungen unterstützt. Basis für die Digitalisierung bildet hierbei das Softwaremodul civento, das als Schnittstelle zwischen dem Internetbrowser und den Fachverfahren wie z.B. dem Einwohnermelderegister, dem Personenstandsregister oder dem Gewerberegister fungiert. Ein weiterer entscheidender Baustein für viele Services war und ist das ePayment, also die Möglichkeit, Dienstleistungen auch direkt online zu bezahlen. Unter anderem Dank der Unterstützung der Sparkasse Waldeck-Frankenberg ist das jetzt möglich“, freut sich der Bürgermeister.
„Vom Sofa aus digital zum Standesamt“, so Heß, „Das ist ab sofort Realität. Das ist einerseits bequem, reduziert andererseits gerade aktuell auch die Wege und Kontakte in der Öffentlichkeit. Es ist also gleichzeitig ein Beitrag zur Sicherheit aller.“
Ein Teil der Dienste ist wie bisher kostenpflichtig. Die Anwendungen unterstützen zunächst die gängigen Online-Bezahlmöglichkeiten GiroSolution und PayPal – natürlich unter Einhaltung der nötigen Sicherheitsstandards. Weitere Bezahloptionen wie die Bezahlung mit Kreditkarte sollen später noch ergänzt werden.
Das 2017 veröffentlichte Online-Zugangs-Gesetz, kurz OZG, legt fest, dass alle öffentlichen Verwaltungsdienstleistungen zukünftig auch online anzubieten sind. Stichtag ist für alle Städte, Bundesländer und den Bund der 31. Dezember 2022.
„In den nächsten zweieinhalb Jahren wird entsprechend noch viel Arbeit nötig sein“, ist sich Bürgermeister Heß sicher. „Wir gehen aktuell davon aus, dass von den insgesamt 538 OZG-Dienstleistungen bzw. -prozessen zwischen 150 und 200 für die Stadt Frankenberg relevant sind. Stück für Stück werden wir immer mehr Services online anbieten können.“ So sei zum Beispiel voraussichtlich noch 2020 die Platzsuche und Anmeldung für die Kindertagesstätten online realisierbar.
„Sollte es nach unserer erfolgreichen Testphase im Realbetrieb an der einen oder anderen Stelle haken, freuen wir uns über eine entsprechende Rückmeldung“, bittet Heß um Unterstützung bei Bürgerinnen und Bürgern. „Am besten natürlich direkt über das digitale Kontaktformular. Dort können bei Bedarf auch direkt Dokumente sicher hochgeladen werden.“
Schon vor der Corona-Krise waren einige der kommunalen Dienstleistungen in Frankenberg online abrufbar. So können Bürgerinnen und Bürger ihre Sperrmüllanmeldung über die Webseite abwickeln, den Online-Abfallkalender nutzen oder vor Wahlen mit wenigen Klicks ihren Internetwahlschein beantragen. Auch die Stadtbücherei ist mit der Onleihe und dem von überall abrufbaren OPAC-Katalog auf der Höhe der Zeit.