Grünes Licht für neues Baugebiet in Geismar

14. September 2022. Die Stadt Frankenberg plant, im Stadtteil Geismar ein neues Baugebiet auszuweisen. Das Land Hessen hat jetzt dem Antrag der Stadt nach eingehender Prüfung zugestimmt. „Das sind hervorragende Nachrichten“, freut sich Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß. „Damit können wir die weiteren Planungen vorantreiben und Bauwilligen in Geismar eine konkrete Perspektive bieten.“ Auf der Bewerberliste stehen bereits knapp 30 Interessierte.
Das zukünftige Baugebiet „Auf dem Mittelfeld II“ liegt am Ortsrand von Geismar. Insgesamt 17 Bauplätze sollen dort nach den Planungen der Stadt auf knapp 1,6 ha entstehen. Der gesonderte Antrag der Stadtverwaltung an das hessische Umweltministerium war nötig, weil Frankenberg sich mit Aufnahme ins Dorfentwicklungsprogramm verpflichtet hatte, auf die Ausweisung weiterer Baugebiete in den Stadtteilen zu verzichten. Das gilt insbesondere dann, wenn die Baugebiete in Konkurrenz zur Dorfmitte stehen. Denn ein zentraler Ansatzpunkt der Dorfentwicklung ist die Innenentwicklung, also die Stärkung der alten Dorfkerne – mit der Schließung von Baulücken, Umwidmung von leerstehenden Scheunen und Vermeidung von Leerständen.
In begründeten Einzelfällen kann vor Fertigstellung des IKEK für einzelne Baugebiete ein Antrag auf Nicht-Konkurrenz zur Innenentwicklung beim Fachministerium gestellt werden. Ausnahmen von dieser Richtlinie müssen fachlich begründet sein. Diese Begründung hat die Stadtverwaltung dem Ministerium geliefert. Mit der Genehmigung folgt das Ministerium jetzt der ausführlichen Frankenberger Argumentation. Auch das Regierungspräsidium Kassel und der Landkreis Waldeck-Frankenberg haben den Antrag mit einer positiven Stellungnahme unterstützt.
Entscheidend für die Genehmigung war: Wille und Beschluss zur Aufstellung des für das Baugebiet nötigen Bebauungsplans waren in Frankenberg schon da, bevor die Stadt ins Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen wurde. Entsprechend transparent war die Stadt in der Bewerbungsphase damit umgegangen. Viele kommunale und private Vorhaben wurden außerdem im Geismarer Ortskern bereits im Rahmen der Dorfentwicklung bis 2020 umgesetzt, unter anderem auch drei Wohnbaugrundstücke geschaffen. Auch die Innenentwicklungsmaßnahmen konnten den Wohnraumbedarf nicht zur Gänze decken. Zudem gibt es in Geismar quasi keinen langfristigen Leerstand im Ortskern.
„Wenn alles klappt, wird es noch im Herbst den nötigen Satzungsbeschluss geben“, zeigt sich Bürgermeister Heß zuversichtlich. „Das ist die Grundvoraussetzung, um dann Baurecht zu schaffen und mit der Erschließung zu beginnen“.